Es war ein Tag wie jeder andere Tag, an dem ich mit meinem Köderfischeimer
und meiner Rute loszog, um den ein oder anderen Gumpen nach räuberischen
Kameraden abzuklopfen.
Doch dieser Tag sollte wohl was besonderes sein!
Nach etlichen "Tunkversuchen" verschlug es mich an eine Stelle, die
ich nur rutschend auf meinem Allerwertesten erreichen konnte. Eine wunderschöne
Stelle, ruhiges Kehrwasser mit Treibholzansammlung, und hinter mir die 2 Meter
hohe Böschung. Unten angekommen bezog ich erst mal auf den zur Verfügung
stehenden 0,5qm Stellung und beköderte die Rute mit meinem letzten nur ca. 4cm
langen Gründling.
Einen halben Meter vor mir lag nun auch gleich mein Schwimmer vor der
Treibholzansammlung und dümpelte so vor sich her. Ich verhielt mich extrem
ruhig, was auf so engem Raum eher schwierig war,...und es passierte nichts,..gar
nichts,... wie schon den restlichen Tag über.
Schon in Gedanken an das heimische Sofa, nahm ich meine Rute in die Hand und
hob' die Pose vor dem Treibgut aus dem Wasser. Der am Stahlvorfach hängende
Gründling hat gerade die Wasseroberfläche durchbrochen, als sich das Treibholz
in der Mitte teilte und sich ein zähnestarrendes Etwas, mit weit geöffnetem
Maul auf meinen "baumelnden" Gründling stürzte.
....Brrrremse auf,.......und das zittern auf engstem Raum begann.
......Adrenalin schoss durch all meine Gliedmassen. Aber es hat geklappt. Ich
hab ihn nach hartem Drill landen können.
So um die 80cm hatte er gehabt. Der Aufstieg an der Böschung hat sich zwar noch etwas schwierig gestaltet, aber ich hab's dann doch geschafft,...sonst wäre das Bild nie entstanden und ich würde immer noch an diesem Gumpen verharren. (Dank an meinen Vater, der den Fang damals bildlich festgehalten hat).
Petri Heil
Flyman Martin