Goksjö / Süd-Norwegen

22.05-26.05.2007
(Nähe Torp / Sandesfjord)

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Seit einigen Monaten stand es nun fest: Wir machen einen Kurztrip nach Norwegen, um den dortigen Hechten und Barschen mit Eigenbau-Ködern nachzustellen. Wir, das sind Tom und ich. Das zu testende Köderspektrum erstreckte sich von Kleinst-Wobblern über Riesen-Jerks zu Spinnern nach Hecht- und Barschstreamern der verschiedensten Sorten. Das Gepäck musste so aufgeteilt sein, dass jeder etwa 15kg im Trecking-Rucksack und je 7kg in einem kleineren Rucksack zu tragen hatte. Zusätzlich musste noch ein Rutenrohr transportiert werden, in dem diverse Ruten und Kleinzeug Platz finden konnte.
Der langersehnte Tag rückte näher und die letzten Vorbereitungen waren abgeschlossen.

 

 

22.05.2007 Dienstag: (aus Flyman Martin's Feder)
Um 2°°Uhr morgens, nach einem kleinen Nickerchen auf dem Sofa, war es dann endlich soweit und Tom stand mit röhrendem und klappernden Auspuff vor meiner Tür. Die liebevoll gepackten Rucksäcke, deren Inhalt fast zu 99% aus Angelzeug, Zelt, Lagerausstattung und etwa zu 1% aus Klamotten und Kosmetika bestand, waren schnell verladen und man trat sofort die 161km lange Fahrt nach Frankfurt Hahn zum Ryanair-Flughafen an. Fatalerweise hatte just in diesem Moment das Navigationssystem, mangels 12V Versorgung, seinen Dienst lautlos quittiert und wir waren auf althergebrachte Navigation in Papierform angewiesen. Doch auch diese Hürde wurde perfekt gemeistert, sodass wir wie geplant gegen 4°°Uhr den Flughafen Hahn erreichten. Schnell noch das Fahrzeug auf einem Langzeitparkplatz eingenistet und los ging's mit Sack und Pack.

Ein kleines Begrüßungspils am Morgen sollte den Tag locker beginnen lassen. Das Gepäck war schnell aufgegeben und jetzt ging's nur noch ans Einchecken,....nur noch....unsere Trinkwasserversorgung, bestehend aus einer Flasche Wasser 0,5L und einer Flasche Multivitamin-Saft 0,5L wurden uns im Handumdrehen abgenommen, ...doch als die "nette" Dame dem Tom noch seine halbe Zahnpastatube abgenommen hatte, sank der Stimmungspegel etwas ab. Nach einem kleinen Ablenkungsmanöver rutschte zufällig aber eine Dental-Hygiene-Tube anderen Herstellers in Tom's Rucksack. Die Gebühr von 50ct wurden uns Liebevollerweise auch erlassen. Unseren Weg konnten wir nun bis zum nächsten Stop ungehindert fortsetzen. Doch der Stop ließ nicht lange auf sich warten. Ein lautes Piepen ließ einige Grenzbeamte wie Bienen auf mich zu schießen. Einer sprach kurz und bündig: "Schuhe aus,..." .....okay, okay,...Barfüßig passierte ich noch mal die Schleuse und wurde gleich dem nächsten Beamten an die Hand gegeben, der mit grimmigem Gesicht meinen Rucksack vor sich her schob...."Aufmachen..."....okay, okay,....der hatte wohl Angst, dass ich mit meinem Camping-Topf-Greifer dem Flug-Kapitän am Ohrläppchen zwicke. Alles wird gut!

.....Geschafft: Wir sitzen im Flieger und los geht's. Es ist 6:30Uhr.

Nach ca. 1,5 Stunden, also etwa um 8°°Uhr setzte er zur Landung an und überpünktlich stehen wir in Oslo(Torp) auf dem Bus-Parkplatz.


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9:25Uhr Abfahrt mit dem Bus nach Sandesfjord. Nach ca. 20Minuten kamen wir dort am Bahnhof an. Von hier aus ging es zu Fuß weiter. Als nächstes Ziel war der Supermarkt am Ortsausgang von Sandesfjord. Nur wo geht's da lang,....Zahllose Gassen und Hügel wurden von unseren Füssen betreten und nach etlichen Kilometern und freundlichen Auskünfte von Ortsansässigen haben unsere Körper, sichtlich geschwächt durch die Last, diese Oase gefunden....und alles wird gut!
Lebensmittel in Form von Eiern, Brot, Zwiebeln und diversen Getränken wurden in die eh schon voll gestopften Rucksäcke und zwei dafür vorgesehene Stoffsäcke verstaut. Man überlegte kurz, den Einkaufswagen als bequemes Last-Transportmittel für die nächste Etappe umzufunktionieren, doch da hätte die Verkäuferin bestimmt mit Eiern nach uns geworfen und unsere Reise wäre für einige Tage hinter Metallstäben geendet. Also hieß es "Alles wieder Aufsatteln" und weiter zu Fuß. Großer Rucksack auf den Buckel, kleiner Rucksack auf den Bauch, jeder eine Einkaufstasche in einer Hand und in die andere Hand das Rutenrohr!....Norwegische Menschen fuhren grinsend mit ihren Autos an uns vorbei, was sie dabei jedoch gedacht haben, will ich ehrlich gesagt gar nicht wissen.....

--- Stunden vergehen ---

....ich habe glaube ich keine Schultern mehr und die Rast-Abstände verringern sich immer mehr, bis wir uns pro Etappe etwa je 100m vornahmen. Eine kleine Anfrage bei Tom: "Ist da hinten, hinter dem Wald der  See ?", ergab: "Nee, aber die Hälfte dürften wir haben!"....."?!?"......

--- Stunden vergehen ---

...."Da hinten ist der Feldweg, da müssen wir rein, da gibt's die Angelkarte und das Boot, war sonst immer so!"...Na gut, letztes Aufbäumen und rein in den Feldweg. An dem Bauernhof sind wir jedoch nicht vorbei gekommen, denn wir sind von der älteren Bauersfrau abgefangen worden mit den leicht zu übersetzenden Worten: "Privat,...nix Fiskekort, nix Boot"....."Fiskekort und Boot 1km bis Mörk"........"NEIN, das gibt's doch nicht, so nah dran und doch so fern".......Verzweiflung und schmerzende Körpergliedmaßen ließen uns noch etwas auf dem Weg verweilen, aber nutzt ja nichts. Ohne Boot kommen wir auch nicht weiter. Also weiter geht's. Nach ca. 3km kam ein einzelnes Haus, aber weit und breit keine Ortschaft namens Mörk,....von wegen 1km!
Dieses Haus schien aber zur Zeit zumindest keinen Norweger zu beherbergen und wir hatten keine andere Wahl als unseren Weg weiter mit Ungewissheit begleiten zu lassen.

Der Körper braucht Nahrung und wurde mit Salami und Brot wieder zu neuer Leistungsfähigkeit angeregt.
..... Ist das da hinten am Horizont nicht ein Feldweg, der Richtung See führt?,.....da biegt doch ein Auto ein,....alle Last am Straßenrand abgeworfen und nichts wie hinterher. Ein netter Mann gibt uns auf norwenglisch zu verstehen, dass er leider keine Boote verleiht, aber wir sollten es mal am Ende dieses Weges versuchen, dort gibt es noch ein Haus und die haben vielleicht auch ein Boot. Na gut, immerhin ein Lichtblick....und ohne Gepäck war es ja wie als wandere man auf Wölkchen. Kurze Zeit später erreichten wir auch tatsächlich die letzten Häuser der Strasse und wurden sogleich von einem Schwarm Katzen umzingelt. Auf einer kleinen Weide streckte eine alte Frau Ihren Allerwertesten in die Luft, um ihren geliebten Miezen wohl ein Mahl zu bereiten. Nach kurzer Begrüßung, die von unserer Seite mit einem norwegischen "Hi" erwidert wurde, konnten wir mit Händen und Füßen heraus finden, dass wir evtl. im letzten Haus ein Boot bekommen könnten.
Dort geklingelt und geklopft.....keiner da,...Mist.

Ein kleiner Pfad führt hier wohl zum See, der nun zu einer Exkursion einlud. Schilfhalme knistern unter unseren Füßen und plötzlich ein Zischen ...tzzzzz.... und Tom springt wie von einem Katapult abgeschossen zur Seite. Wir haben wohl eine Schlange beim Sonnenbaden gestört, die sich aber sogleich im Dickicht dünn gemacht hat. Von nun an wurde jeder Schritt mit Vorsicht versehen....und bloß keine grauen Stöckchen anfassen.

Da lag er nun vor uns, der See,...und BOOTE....Aber kein Besitzer. Der muss aber ja irgend wann auch mal wieder kommen, so nutzen wir die Zeit unser Gepäck hier her zu holen,....und dann sehen wir weiter. Gesagt, getan,...den Durst mit einem Büchsenbier gelöscht und gewartet.


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Endlich fährt ein Wagen vor und wir brechen aus den Dickicht hervor, werden umgehend von einem Rottweiler der Kategorie Bullen-Schädel gestellt. Können jedoch mit der Hausbesitzerin Kontakt aufnehmen und unser Anliegen vortragen. Sie verschwindet kurz im Schuppen und kehrt mir zwei Rudern und der "Fiskekort" wieder zu uns zurück..... Puhh,... geschafft....und alles wird gut!

Das rote Boot wurde uns zugeteilt und 15Liter Trinkwasser durften wir uns auch abzapfen,.... das ist ein Service.
So, jetzt noch das Boot mit letzter Kraft aus dem Schilf zerren, aber warum ist das Boot nur so schwer?....und gluckert so verdächtig?...In Inneren des doppelwandigen Bootsrumpfes muss wohl reichlich Wasser eingedrungen sein. Erste Schwimmversuche ergaben jedoch zumindest eine Dichtigkeit des Bootsinneren.
Mit leicht mulmigem Gefühl wurde das Gepäck verladen und ab ging es mit der Roten-Oster-Eierschale in Richtung Halbinsel. Man durfte nur nicht auf den dünnen, sich bei jeder Welle nach oben wölbenden Bootsboden schauen, sonst sah man im Geiste schon eine Wasserfonthaine empor steigen. Der Wind stand jedoch günstig und wir erreichten etwa 20Minuten später erleichtert und trockenen Fußes unser Ziel.

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Mittlerweile war es 17°° Uhr und der starke Wind erschwerte den Zeltaufbau. Doch irgend wie hat's dann doch funktioniert.

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Allem voran und immer vor Augen zu haltend, wir hatten etliche Kilometer hinter uns gelassen. Ich weiß nicht wie viele es waren, aber eigentlich will ich es ja gar nicht mehr wissen, denn wir sind doch da, wo wir hinwollten. Aber um einen kleinen Einblick über unsere Wegstrecke zu Gewinnen, hier unser Pfad:

---- Busfahrt von Torp bis Sandesfjord

----  Fußmarsch von Sandesfjord Richtung Mörk

---- Ruderbootsfahrt zur Halbinsel

 

Als Zweites waren natürlich jetzt die Ruten dran, denn wir wollten ja hier keinen Kindergeburtstag feiern, sondern wir wollten Fische fangen.
Tom konnte gleich zu Beginn vom Ufer aus einen etwa 55er Hecht landen, dann ging es mit dem Boot raus und diverse Buchten wurden erfolgreich abgefischt und die ersten Hechte konnten bis Einbruch der Dunkelheit unseren Ködern nicht wiederstehen. Sie wanderten kurzzeitig mal so über die Bordwand.

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Sehr zufrieden aber richtig erschöpft, begab man sich dann ins Zelt und schlummerte auch gleich ein......

Tages-Fang

Tom

Martin

Hecht

3 3

Barsch

- -

 

23.05.2007 Mittwoch: (aus Tom's Feder)
Ich weiß nicht mehr genau wie viel Uhr es war, aber ich war als erster wach. Martin schlief noch, oder sollte ich besser sagen schnarchte noch. Ich schlich mich leise aus dem Zelt.
Schnell die Klamotten und Schuhe angezogen und erst mal gereckt und gestreckt.
Der lange Fußmarsch saß noch tief in den Knochen , jeder Schritt fiel schwer. Ich hatte Muskelkater und mein linker Fuß schmerzte etwas. Ich hätte wohl doch besser auf meine Frau hören sollen und nicht die neuen noch nie getragenen Wanderschuhe anziehen sollen. Aber jetzt war es zu spät.
Ich ging den leichten Hang hinunter Richtung Feuerstelle und schaute mich erst einmal um. Ich bin wieder da! Bereits zum dritten Mal. Und es ist immer wieder schön.
Der See zeigte sich allerdings nicht von seiner freundlichsten Seite. Der Wind wehte recht stark. Wellen und Strömung würden ein erschwertes vorankommen im Ruderboot bedeuten.

Mittlerweile tat sich etwas im Zelt. Martin erwachte von den Toten. Auch er schwankte etwas schmerzverzerrt den Hang hinunter. Seine Isomatte hatte zu allem Überfluss Luft verloren. Sie muss wohl ein Loch haben…
Wir beschlossen erst einmal ein Feuer anzuzünden, um einen Kaffee und Frühstück zu machen.
Ich weiß nicht, ob es an Norwegen oder der frischen Luft liegt, aber ein löslicher Pulverkaffee kann ganz ausgezeichnet schmecken. Danach ging alles viel leichter.
Jetzt zauberten wir uns ein deftiges Frühstück mit Zwiebel, Speck, Salami und Eiern. Abgerundet mit etwas Asche und den allgegenwärtigen Waldameisen. Sehr wohlschmeckend!

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So, jetzt könnte ich Bäume ausreißen, oder besser noch, metrige Hechte und kiloschwere Barsche drillen.

Wir waren gerade dabei die Ruten startklar zumachen, als aus dem Wald eine norwegische Schulklasse mit zwei Lehrerinnen kam. Sie schauten sehr überrascht drein, als sie uns sahen.
Sie fragten uns, ob sie hier Rast machen könnten. Wir hatten natürlich nichts dagegen. Mich hätte es nicht gewundert, wenn sie einen Aufstand gemacht hätten und uns freundlich aber bestimmt des Feldes verwiesen hätten. Aber das ist hier alles ein bisschen anders als bei uns daheim…
Sie sammelten Insekten aus dem See mit einem kleinen Kescher.
Danach grillten sie. Und einige ganz hart gesottene Jungs badeten sogar im See! Ich kam mir irgendwie komisch vor, mit meiner langen Hose , dickem Fleecepulli und Wollmütze.

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Wenn ich noch einmal in die Schule müsste, dann bitte nach Norwegen!

Jetzt war es aber endlich soweit. Wir packten unsere Sachen in das Boot und los ging es.
An ein Fischen mit der Fliege war erst einmal nicht zu denken. Der Wind war einfach zu stark.
Und so ruderte ich und Martin schleppte einen seiner handgebauten 20cm großen Wobbler.
Diese sollten im weiteren Verlauf des Urlaubes noch ihre außerordentliche Fängigkeit unter Beweis stellen.
Es dauerte auch nicht lange bis Martin den ersten Biss bekam. Aber leider ging der Hecht wieder verloren.
Doch nur kurze Zeit später wieder ein Biss auf den aggressiv kippelnden Wobbler. Und diesmal durfte der Hecht kurzzeitig Landluft für ein Foto schnuppern, bevor er wieder released wurde.

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Ich ruderte in eine Bucht, in der der Wind nicht ganz so stark wehte. Dort drifteten wir ein paar Meter und auch ich konnte einige Hechte mit Eigenbauwobblern überlisten. Einen kleinen Vorteil verschaffte sich die 8cm kleine Bachforelle. 

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Insgesamt waren meine Hechte etwas kleiner als Martin´s. Es lag wohl an den Ködern. Die Hechte standen mehr auf Martin´s Riesen-Wobbler. Selbst 45cm Hechte attackierten die 20cm Wobbler.

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Aber ich wollte mir die Karten für Barsche offen halten. Bei den letzten Besuchen am Goksjö konnte ich Exemplare bis 50cm verhaften. Doch heute straften sie uns durch Abwesenheit.
Bei teilweise schwierigen Bedingungen fingen wir noch weitere Hechte auf unsere Eigenbauköder.

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Außerdem hatten wir noch zahlreiche Fehlbisse und Kurzdrills. Auch auf meine 4cm Miniwobbler gab es einige Bisse beim schleppen. Das waren bestimmt Barsche.
Später konnte ich einen Barsch auf Spinner fangen. Kein Großer, aber wenigstens ein Anfang.
Wir machten noch mal Rast an unserer Halbinsel und es war endlich an der Zeit eine kleine Reinigung unserer Körper vorzunehmen. Straffer Wind, der keinerlei Gemeinsamkeit mit "Fön" hatte, sollte das geplante Vorhaben jedoch auf ein Minimum beschränken. Kaltes Wasser und der Wind luden natürlich nicht gerade zu einem Vollbad ein, jedoch eine Erfrischung, im wahrsten Sinne des Wortes, war es schon gewesen. Ich sag' nur eins dazu: Die Jerk's sind im Vergleich deutlich größer gewesen.

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(...ich habe mal das linke Bild internet-tauglich zensiert)

Erfrischt, mit wahrscheinlich Goksjö-Nymhen unter dem Arm, ging es dann wieder auf den See.

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Jetzt war Martin mit rudern an der Reihe. Wir waren mittlerweile in einer windgeschützten mit Kraut und Seerosen bewachsenen Bucht angekommen. Martin konnte auch hier einen Hecht landen. Ich schwang jetzt endlich die Fliegenrute.
In die Bucht floss ein kleiner Fluss, der Ähnlichkeit mit der Kinzig hatte.
Wahrscheinlich wurde Martin deswegen von ihm magisch angezogen.
Und hier, genau hier versprach er mir, mich zu meinem ersten norwegischen Fliegenhecht zu guiden! Ich stand im Heck des Bootes, Martin ruderte immer weiter in den Fluss hinein. Ich warf das bewachsene Ufer rechts und links ab, hier musste einfach ein Hecht stehen. Der braunrote Bunny zog verführerisch seine Bahnen. Bei jedem Einstripstop pulsierten die Haare.
Wäre ich ein Hecht, ich hätte mich schon längst auf ihn gestürzt.
Aber es war wie verhext. Kein Hecht erbarmte sich.
Wir beschlossen, wieder zurück in die Bucht zu rudern, um es dort am versunkenen Holz zu probieren.
Martin ruderte und ich schleppte den Bunny mit kurzen Rucken hinter dem her.
Dann, direkt am Einlauf der so lang ersehnte Biss. Der Anschlag saß und die #7/8er Rute bog sich bis ins Handteil. Ein schöner 70er Hecht hatte den Bunny zwischen seinen Kiefern und zerrte grimmig an der Schnur.
Martin machte die Kamera bereit, um den fast geschlagenen Hecht zu fotografieren. Doch es kam noch einmal Panik auf. Der Hecht hatte sich gedreht und das Vorfach raspelte an seinen Zähnen. Ich konnte ihn aber dennoch an das Boot heranführen. Doch jetzt passierte es. Die Schnur erschlaffte, der Hecht war verloren. Ich dachte zuerst, dass die Schnur gerissen sei. Aber es war noch viel blöder. Der Karabiner hatte sich geöffnet. So ein Mist, der erste Fliegenhecht muss wirklich schwer erkämpft werden. Und meinen Bunny nahm er auch mit in die Tiefen des Sees.
Das gerade erlebte ließen wir mit einem Schluck aus Martins Silbermann auf uns wirken.

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Es war bereits spät. Wir ruderten zurück zu unserem Lager. Das zuvor gesammelte Brennholz luden wir aus dem Boot und schichteten es an der Feuerstelle auf. Wir machten uns gleich daran das Feuer zu entfachen, war der Hunger doch mittlerweile recht groß. Es gab "Hechtfilet a la Goksjö" mit Brot.

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Danach ließen wir es gemütlich angehen. Ich zauberte eine mitgebrachte Flasche aus den Tiefen meines Rucksackes. Bourbone Whiskey war auf ihr zu lesen. Mit der gekauften Cola entfaltete sich ein wahrhaft göttlicher Geschmack. Bei Lagerfeuerromantik schmiedeten wir Schluck für Schluck immer raffiniertere Techniken und Methoden, um den Hechten auf den Leib zu rücken.

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Die in Gedanken gefangenen Fische wurden immer größer, je leerer die Flasche wurde. Martin drillte bereits die Mutter aller Hechte, die auf seinen 30cm Superkinzigdildojerk biss. Und der verlorene Fliegenhecht war eindeutig größer als 70cm. Nach der vierten Mischung und somit der Letzten, war ich fest davon überzeugt, dass der Hecht mindestens 1,30 m groß und über 30 Pfd schwer war.
Wir ließen den Tag langsam ausklingen und schwankten erschöpft aber zufrieden in unser Zelt. Man kann auch an Land Seekrank sein…

Tages-Fang

Tom

Martin

Hecht

7 6

Barsch

1 -

 

   

26.05.2007 Donnerstag: (aus Flyman Martin's Feder)
Am Lagerfeuer wurde nächtlicherseits ja auch beschlossen, schon in den frühsten Morgenstunden die ausgeklügeltsten Techniken anzuwenden und in See zu stechen. Deshalb wurde der Wecker auf 5°°Uhr gestellt......

Boahhh, was für eine Nacht. In den Träumen wuchsen die zu drillenden Fische nochmals an,.......der Wecker wurde schlichtweg ignoriert und gegen 11°°Uhr fand man sich mit leichten Gleichlaufschwankungen und einer sirrenden Birne an der erloschenen Feuerstelle wieder. Mist,....verpennt. Aber das war auch gut so, sonst hätten wir den nichtvorhandenen Bootsführerschein entzogen bekommen.

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An diesem Morgen waren die allgegenwärtigen Eintagsfliegen besonders unterwegs und besiedelten nicht nur die Wasseroberfläche, sondern nutzen selbst Tom's Hut zur Rast.

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Nun gut, erst mal was deftiges für den Magen in Form einer Goksjö-Pfanne und dann raus auf’s Wasser. Gerade an diesem verpennten Tag zeigte sich der See von seiner besten Seite und begrüßte uns mit einer spiegelglatten Oberfläche.
Beste Vorraussetzungen, um der Fliegenrute den Vorzug zu geben. Da Jerks, sowie die Wobbler schon fast auf Ansage fingen, sollten jetzt die selbstgebundenen Hecht- und Barschstreamer ihre Fängigkeit unter Beweis stellen.

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Nachdem jeder auf diverse Holzimitate in Form von Wobblern und Jerks schon recht stattliche Esox’s und Barsche überlisten konnte, schlug jetzt die Stunde der Wahrheit und die Streamer zogen ihre Bahnen und Tom konnte diverse Barsche von seinem Muster überzeugen.

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.....Aber jetzt,.....jetzt endlich konnte Tom seinen ersten bitter erkämpften Fliegenhecht auf weißen Bunny anlanden.....Der Schluck aus dem "Silberfläschchen" war Ihm gegönnt.

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Der Bann war gebrochen und es folgten weitere Fliegenhechte den kurzen Weg ins Boot.

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Kurze Mahlzeit war nun angesagt und das annähernd letzte Pils hat den Weg in die Kehle angetreten. Vor lauter Bisse vergisst man leicht den Körper mit den nötigen Mineralstoffen zu versorgen.

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Ich versuchte mein Glück mit einem rot/weißem Bunny, gebunden auf Wallerhaken. Und tatsächlich, direkt am Boot kam ein rasanter Biss auf diesen monströsen Haken. Gute 60cm hatte der Geselle immerhin, der nach kurzem aber heftigen Drill das Boot kurzzeitig von innen kennen lernen durfte.

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Da die Wasseroberfläche jetzt gänzlich geglättet war, sollte die Rehhaar-Maus endlich mal einen Hecht auf Trockenfliegen-Manier zum Biss animieren. Die Maus setzt direkt zwischen den Seerosenblättern auf und ich strippe sie im 5cm Takt Richtung Boot. Nach ca. einen Meter, wie aus dem Nichts ein Maul und mit einem riesigen Schwall verschwindet die Maus im Rachen,....Anschlag,....kurze Gegenwehr,....und weg. Mann, Mann,....ist das genial, mit welcher Gelassenheit die Hechte diese Naturmuster von der Oberfläche pflücken.

Nächster Wurf,...zupf,....zupf,...zupf,....Rummmsss. Diesmal sitzt er und ein spektakulärer Drill an der Fliegenrute begann. Fast zeitgleich konnte auch Tom auf seinen Rehhaar-Popper einen stattlichen Hecht anlanden.....Trockenfischen auf Hecht ist glaub’ ich das aufregendste, was ich je erlebt habe....

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Nach diesem Erlebnis leerte sich das kleine Silberfläschchen schlagartig bis auf ein Minimum.

Bedingt durch den leicht aufkommenden Wind, wechselten wir wobbler-schleppend die Uferseite. Etwa 50m vor dem anderen Ufer begann ich mit dem Einholen der Schlepprute. Nach ca. 10 Kurbelumdrehungen reißt es mir fast die feine Spinnrute aus der Hand und mein Gegenüber bleibt dominant in Grundnähe. Erst nach etlichen Pumpversuchen bekomme ich ihn an die Oberfläche. Ich sehe nur noch die Flanke eines Mitte 90er Hecht’s....Dann erschlafft meine Schnur und der Wobbler kommt ohne Anhängsel zu mir zurück. Schade!
Auf Wobbler konnte jedoch noch der ein oder andere Hecht Landluft schnuppern, ....alle so um die 60-70cm lang.

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Wir driften langsam in die Bucht und Tom kann auf seine Streamer noch den ein oder anderen Hecht überzeugen. Kurz vor einem Seerosenfeld wird mein Wobbler von einem kapitalen Hecht sichtbar abgefangen. „Das ist die Meter-Oma“, rufe ich dem Tom zu, als der Hecht an zum Kreis gebogenen Rute unter dem Boot hindurchflüchtet und die kreischende Bremse lautstark die Ruhe durchbricht. Ich bekomme ihn langsam wieder an die Oberfläche, wo er sich jedoch mit einem Sprung vom Wobbler befreien konnte. Auch Schade drum,.....

Es wird so langsam Dunkel und wir treten zufrieden die Fahrt zur Lagerstätte an, um unsere knurrenden Mägen mit diversen Nahrungseinheiten zu versorgen.

Tages-Fang

Tom

Martin

Hecht

6 14

Barsch

7 1

 

 

25.05.2007 Freitag: (aus Tom's Feder)
Da es am Donnerstag mit dem früh aufstehen nicht geklappt hatte, beschlossen wir es am Freitag erneut zu versuchen. Es sollte diesmal auch mit Köderfischen geschleppt werden, somit stand erst mal die Beschaffung Derselbigen im Vordergrund. Martin rüstete seine Hechtfliegenrute kurz zur Köfi-Rute um und konnte auf ein kleines Brotklümpchen einen Mini-Barsch an Land zaubern. Da die Teigangelei mit der Fliegenrute jedoch nicht den gewünschten Erfolg brachte, sollte eine kleine Goldkopf-Nymphe Abhilfe schaffen. Schlagartig wanderten 4-5 Haseln der 20cm Klasse in unsere Köderfischbox, bis Martin plötzlich ganz verdattert rief: "...eben hab' ich aber was richtig Grosses an der feien Leine".....der Fisch ließ Meter um Meter die Rolle kreischen. Hoffentlich hält das 14er Vorfach der Belastung stand.....und es hat gehalten. Nach etlichen Fluchten zeigte sich der Übeltäter an der Oberfläche. Ein Hecht, der ganz vorne im Entenschnabel die Goldkopf-Nymphe hängen hatte, konnte per Hand gelandet werden. Knappe 60cm wird er gehabt haben, jedoch versagte nach der Landung mein Foto, somit sind leider nur die Drillbilder festgehalten.

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Ausreichend Köderfische hatten wir ja und so stachen wir um 8:00 Uhr in See.
Am heutigen Tag haben wir uns den Übergang des Seitenarmes und ein davor liegenden Berg, der fast in Seemitte liegt vorgenommen. Dieser Berg ragt bis auf zwei Meter unter die Oberfläche und fällt dann auf allen Seiten auf bis zu 10 Meter ab.
Es war wieder mal recht windig und so bekamen die Wobbler und Jerks den Vorzug. Wir konnten auch einige Bisse und Anlandungen verzeichnen, jedoch blieb die erhoffte Hechtoma unseren Ködern fern.

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Wir ließen uns mehrere Male über den Berg driften und über 5 Meter tiefen Wasser bekam ich einen vehementen Biss, konnte ihn aber nicht verwerten. Kurze Zeit später wieder ein Biss, aber auch dieser ging ins leere. Auf diesem Berg konnte ich in den letzten Urlauben meine größten Hechte im Goksjö fangen und ich hatte Hoffnung, dass es auch diesmal klappt.
Einige Würfe später stieg dann ein Mitte 70er Hecht auf einen Gufi ein. Auch Martin konnte einen Esox auf Gufi nachlegen.
Danach tat sich nicht mehr viel und wir beschlossen zurück zu rudern, um zu frühstücken.
Auf dem Weg zum Lager verlor erst Martin einen fast 90er Hecht auf Jerk, dann kurz darauf knallte ein Mitte 80er Hecht direkt vor dem Boot auf meinen Wobbler. Nach heftigen Kopfschütteln verabschiedete auch er sich.
So, erst mal Frühstücken, dann seh'n wir weiter.

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Nach dem Frühstück ruderten wir in die andere Richtung, wo wir tags zuvor gut mit Fliege gefangen hatten.
Martin klopfte mit seinem Jerk die Hechte wach und auch ich konnte mit der Fliege wieder zuschlagen. Keine Grossen aber egal. Die Flokatistreamer bewiesen jedenfalls ihre Fängigkeit. Einige Barsche konnten dem Wooly Bugger nicht widerstehen und selbst Martin konnte zwischenzeitlich wieder einen Barsch erhaschen.

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Kleine Verletzungen wurden direkt vor Ort behandelt, sodass eine Infektion nahezu ausgeschlossen werden konnte. Der Inhalt des Silberfläschchens hat wohl sehr zur Genesung beigetragen.

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Das Jerk-Angeln mit Martin muss man sich ungefähr so vorstellen: Ich stehe im Boot und höre ein surrendes Geräusch hinter mir. Dieses Geräusch stammt von der Multirolle und klingt ungefähr so: Drrrrsssssssssssssssss.
Danach gibt es einen Einschlag, als ob ein Ziegelstein von einer 10 Meter hohen Brücke ins Wasser fallen würde.
Also immer so: Drrrrssssssssssssssssssss PchrschtttschatztbaKrachPengBummm.
Danach wird die Schnur ruckweise wieder aufgespult, was auch wieder undefinierbare Geräusche verursacht.
Das Ganze wird unterlegt mit einem durchs Wasser torkelnden, gurgelnden und spritzenden Jerk.
Und die Krönung: So fängt er dann auch noch Fische!!!

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.....zum Beispeil:

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Oftmals wird der Jerk mehrere Male attackiert. Nicht selten springen die Hechte komplett aus dem Wasser, verfehlen den Jerk, greifen aber sofort wieder an und hängen dann, oder auch nicht.
Einmal hatte Martin drei spektakuläre Angriffe auf seinen Jerk, bevor ihn der Hecht endlich erwischt hatte.
Diese Angelei lebt nicht vom Drill an der knüppelharten Rute, sondern vom Reiz des Anbiss.

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Gegen Abend war der See wieder spiegelglatt. Ich schwang die Fliegenrute und hinter mir hörte ich wieder mal: Drrrrssssssssssssssssssss PchrschtttschatztbaKrachPengBummm.
Ich drehte mich zu Martin um und beobachtete den Lauf seiner aus Kinzigholz geschnitzten Jerkbombe.
Und dann sah ich sie. Die Mutter aller Hechte im See sprang komplett und mit aufgerissenem Maul aus dem Wasser und verfehlte nur knapp die Bombe. Was für ein Anblick. Dass wäre der Hecht des Lebens gewesen. Deutlich über einen Meter.
Weitere Versuche brachten allerdings nichts mehr.
Ich lieh mir dann Martins Spinnrute und seinen Wobbler und konnte so innerhalb kurzer Zeit drei stattliche Hechte landen. Beim Werfen kam es öfters vor, dass sich der Wobbler ins Vorfach wickelte. Aber selbst dann, bei einem recht merkwürdigen Lauf des Wobblers bekam man Bisse.
So verging die Zeit und wir genossen den herrlichen Sonnenuntergang. In der Dämmerung gingen dann noch zwei Hechte auf die Jerkbombe.
Wir beendeten den Tag am Lagerfeuer mit Barschfilet in Lachscremesuppe a la Goksjö
.

Kleine Impressionen des norwegischen Abends:

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Tages-Fang

Tom

Martin

Hecht

21 9

Barsch

6 3

 

 

26.05.2007 Samstag: (aus Flyman Martin's Feder)

Unser letzter Tag bricht an und wird mit einem deftigen Frühstück an der offenen Feuerstelle eingeleitet. Die restlichen Eier, Zwiebeln, Speck und was sich noch so finden ließ, wurde in der Pfanne zu einem köstlichen Mahl zubereitet.

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Dabei wurde das Erlebte noch mal aufleben lassen und man beschloss kurzerhand das Zelt schnellstmöglich zu verstauen, das Gepäck zu komprimieren und für die Abreise auf unserem Aussichtsfelsen zu positionieren. Zwei Ruten sollten jedoch noch einsatzbereit bleiben, denn der See hatte mit einer spiegelglatten Oberfläche förmlich nach uns gerufen.....unser Flieger geht ja erst um 21:25Uhr.

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Gegen 12°°Uhr stachen wir dann mit minimalstem Equipment in See. Tom mit Fliegengeschirr, ich mit der Jerk-Combo....."Der Hecht-Oma auf der Spur". Auf dem Ententeich konnte Tom auch gleich diverse Barsche mit der Fliege überlisten,....ich weiß nicht wie der das immer macht, der Mensch fängt Barsch auf Barsch. Ich kann dran' hängen, was ich will, ob 18cm Wobbler, 20cm Jerks, 15cm Streamer, .....irgendwie steigen die Kerlchen bei mir nicht ein.
Nachdem ich einige Weck-Würfe mit dem Jerk unternommen hatte, knallt auch schon ein Hecht auf das Holzklotz..... Tom fängt weiter Barsche.....Es sollte aber doch noch ein Fliegenhecht zum krönenden Abschluss an seine Rute gehen, das war sein Wunsch....doch nur Barsche....

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Wie aus dem Nichts wird aus dem einst spiegelglattem See ein tosendes Etwas und ein Sturm setzt unser Boot und mit ihm auch uns im angrenzenden Schilfgürtel fest....Super.....unser Flieger geht bald!....keine Chance auch nur einen Meter gegen den Sturm an Strecke zu gewinnen. Es ist nur gut, dass wir dünne T-Shirts anhatten. Wären wir  oberkörperfrei wär's bestimmt bitterkalt.

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Ich wage den Versuch erneut, nach Indianermanier unser Boot durch den Schilfgürtel zu manövrieren. Letztendlich ist es mir auch gelungen und wir erreichten etwa 30Minuten später unser Lager, um das restliche Gepäck aufzuladen. Mittlerweile war es bestimmt 15°°Uhr und an einen Fußmarsch zum weit entfernten Flughafen war gar nicht mehr zu denken.

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Man beschloss bis 18°°Uhr in der Bucht des Bootsverleih weiter zu Fischen und sich dann irgendwo ein Taxi zu ordern.
Gesagt, getan. Gepäck am Bootssteg geparkt und wieder raus aufs Wasser. Tom dressierte förmlich die Barsche mit seiner Fliegenrute und ein knapp 40er Barsch folgte schon fast auf Ansage bis ans Boot. Dieser konnte jedoch leider nicht zur Krönung den Weg ins Boot finden.

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Zwischenzeitlich hat sich noch mal ein schöner Hecht an meinem "Goldenen Jerk" verirrt, als wir was komisch weisses an der Oberfläche ausmachen konnten. Beim näheren Beobachten konnte man noch einen dunklen Buckel erspähen, der dieses Weiße vor sich her schob. Mein Jerk fliegt eher zufällig in diese Richtung und nach 3-4 Umdrehungen verspüre ich Widerstand. Ich hatte gerade einem fressenden Hecht die Spinnstange durchs Maul gezogen und somit zwei Hechte auf einen Streich angelandet. Wo gibt's denn so was noch. Erst im Boot hat der Kannibale seine Mahlzeit losgelassen. Für das Opfer kam jedoch jede Hilfe zu spät. 

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Nachdem sich das soeben erlebte etwas gesetzt hatte, versuchte Tom sein Glück weiter mit einem Flokati-Streamer im Barsch-Design.....und es hat geklappt. Der Abschluss-Hecht auf Streamer konnte in die Kamera blinzeln.

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Tages-Fang

Tom

Martin

Hecht

1 3

Barsch

4 -

So, aber jetzt trapp, trapp, es ist 17:30Uhr....zurück zum Bootssteg. Boot anlanden, Gepäck aufsatteln und Paddel abgeben, gleichzeitig Taxi rufen lassen. 

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Der verwunschene Prinz hatte uns wohl vor eine weitere Herausforderung gestellt,....die Taxifrage?!?

Pustekuchen....Taxi rufen lassen.....kein Mensch zuhause. Mist...
Na Gut, erst mal die Paddel vor den Schuppen gestellt und weiter marschiert. Nächstes Haus: Klingen, klopfen....keine Anzeichen von Leben.....es ist 20°°Uhr. "Wann geht unser Flieger noch mal...", frag' ich Tom. Kurze Antwort: "21:25Uhr"........das ist recht knapp.
Am dritten Haus, wo zu Beginn unserer Reise der nette Mann uns den Tip zum Bootsverleih gegeben hatte, öffnete zum glück eine ebenfalls nette Frau die Tür und orderte doch tatsächlich für uns ein Taxi. 

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Sichtlich erschöpft lungert der Flyman am Straßenrand und wartet gespannt aufs Taxi.

Boahhh,....Glück gehabt, es kam auch eine schwarze Limosine......und alles wird Gut.

Pünktlich am Flughafen eingetroffen machten wir uns über den restlichen Käse und das Brot her, Tranken noch ein norwegisches Abschluss-Bier und sind als Letztes in Flieger eingestiegen.

Schön war's, wir kommen wieder,.....und alles war Gut.

Gesamt-Resultat

Gesamt-Fang

Tom

Martin

Summe

Hecht

38 35 73

Barsch

18 4 22


Tom und Flyman Martin

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